Wir alle kennen Kochbücher und wissen, dass diese immer dem gleichen Schema folgen. Ein Foto, eine Auflistung der Zutaten und eine textliche Beschreibung des Kochvorgangs.Während des Kochens liest man die Beschreibung viele Male, um einmal zu verstehen, wie es gemeint ist und um den Ablauf nicht durcheinander zu bringen. Vermutlich denken Sie bei Innovation nicht an Kochbücher. Ich auch nicht, aber kürzlich habe ich bei einem Bummel durch den Mövenpick Laden in München ein wirklich interessantes Exemplar entdeckt: Ein Kochbuch für Ingenieure.
Ingenieure sind ja nun nicht die erste Zielgruppe, die einem bei Kochbüchern einfallen. Dies liegt vielleicht auch daran, weil die Sprache und die Struktur von Kochbüchern so gar nicht dem Denken eines Ingenieurs entsprechen. Bei so vagen Kochbuchformulierungen wie „eine Prise Salz und eine Tasse Wasser“ möchte diese Spezies genaue und messbare Angaben in Millilitern und Gramm haben. Außerdem denken Ingenieure mehr in Ablaufdiagrammen und technischen Zeichnungen.
Visualisierungen statt Beschreibungen
Und genau so ist das Kochbuch für Ingenieure aufgebaut:
Die Zutaten sind in Form von einer Stückliste angegeben mit genauen Mengenangaben. Nach einer kurzen Beschreibung sowie einer Weinempfehlung ist der Kern jedes Gerichts ein Flussdiagram, das aufzeigt, zu welchem Zeitpunkt welcher Handgriff ausgeführt werden muss und wie diese Handgriffe ineinander laufen.
Ich bin zwar kein Ingenieur, finde jedoch die Visualisierungen des Zeitablaufs genial. Menschen können Informationen viel besser verarbeiten und verstehen, wenn diese visualisiert werden, anstatt in Zeilenteppichen dargeboten werden. Genau hier setzt dieses Kochbuch an.
Ein innovatives Kochbuch für eine bisher nicht beachtete Zielgruppe. Zu kaufen gibt es das Buch anscheinend nur in ausgewählten Läden, wie z.B. bei Mövenpick und auf der Kochen für Ingenieure Website.