Bei der Lektüre des Buches Envisioning Information von Edward Tufte ist mir aufgefallen, dass viele der Beispiele für gelungene Visualisierungen aus Asien, besonders aus Japan stammen. Dort wird viel mit putzigen kleinen Figuren gearbeitet, die sehr an die japanischen Comics erinnern. Ziel einer Visualisierung sollte sein, dem Betrachter das Verständnis der Information möglichst einfach zu machen, ich glaube dies gelingt durch einfach Bilder besser als viele Beschreibungen.
Im Moment bin ich wieder in Taiwan. Auch hier ist der Einsatz von Bildern zur Kommunikation besonders von Warnhinweisen und öffentlichen Aufklärungskampagnen besonders ausgeprägt. Comicartige Bilder finden sich allerdings fast überall, einfach nur weil es putzig aussieht. Auf meinem Weg durch Taipeh habe ich ein paar Schnappschüsse gemacht (leider in schlechter Qualität), um ein paar Visualisierungen zu zeigen.
Rettung im Notfall
Hier wird erklärt, wie man Hilfe holt, falls jemand beabsichtigt oder unbeabsichtigt vor die U-Bahngleise gekommen ist.
Busfahrplan
Das Bild zeigt zwei Busfahrpläne aus Taipeh. Die U-Bahnlinien sind auch schön auf Englisch beschrieben und man kommt als Ausländer gut zurecht. Die Busfahrpläne kann man hingegen nur mit Chinesisch-Kenntnissen lesen. Interessant ist hier, wie die Route des Busses angedeutet wird.
Das City Mall Verbote-Poster
Der City Mall Orientierungsplan
Hinweise zur Benutzung der Rolltreppen
Hier in Taiwan wird man vielen Tipps und Hinweisen bedacht, wie man sich am besten beim Rolltreppenfahren verhalten sollte. Von Verboten bis zu Geboten ist alles dabei.
Anleitung zur Nutzung eines zweistöckigen Fahrradständers
Hier der Fahrradständer dazu
Lohas
Auch in Taiwan wichtig: Live of Health and Sustainability (LOHAS). Dazu gibt es eigene Zeitschriften und eine von der Stadtverwaltung Taipeh gestartete Anti-Drogen Hotline, die ebenfalls unter dem Lohas-Motto angepriesen wird. Auch hier gibt es wieder ein paar putzige Figuren dazu.
Vielleicht ist der Einsatz vieler Bilder hier in Asien auch deshalb verbreiteter, da hier ein größeres Bewusstsein dafür herrscht, dass Menschen, die die jeweilige Landessprache nicht beherrschen wirklich absolut gar nichts mit schriftlichen Anleitungen anfangen können.