In diesem Teil der Serie Kreativitätstechniken stelle ich das Status-Quo-Diagramm vor.

Dieses nutze ich gerne dann, wenn es darum geht ein Produkt oder einer Dienstleistung weiterzuentwickeln. In Innovationsworkshops mit Kunden kann es zu Beginn hilfreich sein, ein gemeinsames Bild zu erarbeiten, um dann Stoßrichtungen einer Veränderung zu definieren.

Das Status-Quo-Diagramm ist eine diagnostische Kreativitätstechnik / Denkwerkzeug, die dabei unterstützt, die Qualität des Status Quo im Vergleich zu einem idealen Zustand anhand einiger Schlüsselkriterien darzustellen.

Das Vorgehen kommt zum Einsatz, wenn es bereits eine Lösung gibt, die in der Zukunft weiterentwickelt oder verändert werden soll. Anhand einiger zentraler Bewertungskriterien kann man sich alleine oder als Gruppe überlegen, wie die Lösung aufgestellt ist und wo noch weitere Verbesserungspotenziale liegen. Das Status-Quo-Diagramm kann auch zum Wettbewerbsvergleich eingesetzt werden.

Verortung in Prozessmodellen der Kreativität

Im ersten Artikel der Serie stelle ich die wichtigsten Modelle von kreativen Problemlöseprozessen vor.

Creative Problem Solving: Die Situation einschätzen
Design Thinking: Verstehen
Systematic Creative Thinking: Situation erkunden

So funktioniert das Status-Quo-Diagramm

  1. Überlegen Sie sich einige Dimensionen, die Sie in Ihrem Diagramm berücksichtigen möchten und die für die Beurteilung der Qualität einer Lösung hilfreich sind.
  2. Für jede Dimension überlegen Sie sich einige Skalenwerte, die Sie zur Beurteilung nutzen möchten. Diese können von schwach ausgeprägt bis stark ausgeprägt reichen (ohne dabei eine positive oder negative Wertung zu haben). Oder aber die Skalenwerte drücken das Spektrum von einer unzureichenden Lösung bis hin zum Idealzustand aus, d.h. sie stellen eine Wertung dar. Wählen Sie diese Werte so, dass der Status Quo nicht automatisch immer am oberen oder unteren Ende landet.
  3. Wählen sie eine aussagekräftige Beschriftung für die Skalenwerte.
  4. Tragen Sie Ihren Status Quo für jede Dimension ab.
  5. Verbinden Sie die einzelnen Bewertungen wie bei einem Spinnendiagramm.

Damit haben Sie eine ersten Grundlage für die weitere Arbeit im Kreativprozess.

Worauf gilt es zu achten bei dieser Kreativitätstechnik?

  • Für die Interpretation: Es ist nicht zwangläufig erstrebenswert, in jeder Dimension ganz oben zu landen. Lösungen können sich auch von anderen differenzieren, indem bewusst eine Dimension unterrepräsentiert ist.
  • In einem nächsten Schritt können Sie entscheiden, an welcher der abgebildeten Dimensionen Sie mit Veränderungen beginnen möchten.

Alle Kreativitätstechniken werden auch in meinem Bestseller Denkwerkzeuge der Kreativität und Innovation vorgestellt.

Alle Artikel der Serie Kreativitätstechniken sind im Auftakt-Post verlinkt.

über creaffective
Wir von creaffective nutzen Denkwerkzeuge für Kreativität und Innovation in unserer Arbeit mit Kunden, z.B. in einem moderierten Innovationsworkshop oder auch unserem Kreativitätstraining zu Denkgewohnheiten von Innovatoren.

Melden Sie sich bei Fragen gerne bei uns!