Wie ich kürzlich im Artikel Funktioniert Brainstorming? erwähnt habe, hat sich in der Fachwelt gerade wieder einmal eine Debatte zum Thema Brainstorming entsponnen und der Frage, ob Brainstorming funktioniert oder einfach nur ineffektiv ist.
In einem Artikel im New Yorker zum Thema Groupthink hat sich der amerikanische Autor und Wissenschaftler Jonah Lehrer nun eingeschaltet. Lehrer ist Autor des wunderbaren Buches „How we decide“, das ich bereits öfters hier im Blog zitiert (zum Beispiel im Artikel Innovation und Erfahrung) habe. In Lehrers Artikel geht es um die Bedeutung von Teamarbeit für Innovation und die negativen Effekte des Groupthink Phänomens. Mit Verweis auf eine wissenschaftliche Studie bügelt Lehrer dabei in einem Nebensatz Brainstorming als eine Methode ab, die nicht funktioniere.
Dies hat nun für einige Aufregung in der Fachwelt gesorgt und die Antworten haben nicht lange auf sich warten lassen. Zwei prominente Vertreter der unterschiedlichen Schulen von Creative Problem Solving und Design Thinking (zwei Modelle von Kreativprozessen, mit denen wir viel arbeiten), melden sich zu Wort. Gerard Puccio, Vorsitzender des International Center for Studies in Creativity, von wo viel von unserem Wissen über Kreativität stammt, hat eine Antwort geschrieben. Ebenso hat sich Bob Sutton eingeklinkt. Er ist Autor, IDEO Fellow und Mitgründer der Stanford d.school für Design Thinking. Seine ausführliche Antwort: Why The New Yorker’s Claim That Brainstorming „Doesn’t Work“ Is An Overstatement And Possibly Wrong. Beide Antworten sind sehr höflich und wertschätzend für Lehrers Arbeit, beschäftigen sich jedoch kritisch mit seinem Brainstorming-Verständnis und zeigen, das Brainstorming sehr wohl funktioniert, wenn man es richtig einsetzt.