Viele creaffective Kunden sind Unternehmen, die (technische) Produkte herstellen und verkaufen. In von uns moderierten Innovationsworkshops bei diesen Unternehmen geht es meist die Entwicklung und Verbesserung dieser Produkte. Entsprechend ist Auffassung von Innovation bei unseren Ansprechpartnern die, dass Innovation bedeutet, neue technische Lösungen zu entwickeln. Auch Artikel in den Medien reduzieren Innovation meist auf neue Erfindungen und technische Lösungen.
Die technische Innovation ist ein wichtiger Aspekt von Innovation, aber eben nur ein Aspekt. Eine andere und genauso wichtige Art der Innovation ist die Innovation des Geschäftsmodells.
Abbildung 1 zeigt eine einfache Typologisierung von Innovationsarten.
Ein Geschäftsmodel definiert Alexander Osterwalder in seinem Buch Business Model Generation wie folgt: Ein Geschäftsmodell erklärt wie ein Unternehmen Wert für seine Kunden schafft, wie dieser Wert an die Kunden geliefert wird und wie diese Werte in Wert und Profite für das Unternehmen umgewandelt werden.
Konkret beschreibt ein Geschäftsmodel also was ein Unternehmen seinen Kunden anbietet, wie dieses Angebot zu den Kunden kommt, womit das Unternehmen Geld verdient und wie das Unternehmen Geld ausgibt.
Ein Automobilhersteller bietet zum Beispiel Fahrzeuge in verschiedenen Modellen für den Endkunden an, die entweder bei Kauf komplett bezahlt werden, finanziert oder geleast werden.
Denkbar sind jedoch auch ganz viele andere Geschäftsmodelle. In Ulm gibt es zum Beispiel seit einiger Zeit das car2go Angebot, dass ähnlich wie das Call-a-bike Fahrradsystem funktioniert. Innerhalb des Stadtgebiets lassen sich gegen einen Minutenpreis überall Smart-Autos nutzen und abstellen. Hier experimentiert der Automobilhersteller Daimler mit einem anderen Geschäftsmodell in dem er sich vom reinen Hersteller zu meinem Anbieter von Mobilität wandelt. Am Auto selbst hat sich nichts verändert, das Geschäftsmodell ist jedoch ein völlig anderes.
Auch der Erfolg von Apples iPod ist nur zum Teil über die Technik des Geräts zu erklären. Das Besondere am Geschäftsmodell von Apple ist die nahtlose Verzahnung von Abspielgerät, Software (itunes) zur Verwaltung der Musik auf dem Computer und die Anbindung an einen Webshop. All das gab es schon vor Apple. Die Kombination dieser Elemente zu einem stimmigen Geschäftsmodel machen Apple dabei so erfolgreich.
Gestiegene Bedeutung von Geschäftsmodellen
Innovation am Geschäftsmodel bietet große Potenziale für die Schaffung neuer Werte. Dies gilt auch für Unternehmen, die Innovation traditionell als technische Neuentwicklung begreifen. Kürzlich habe ich gelesen, dass in den letzten Jahren mehr Wert durch neue Geschäftsmodelle als durch neue technische Entwicklungen geschaffen wurde.
Eine hilfreiche Methode, um Geschäftsmodelle zu beschreiben und in Geschäftsmodellen zu denken ist der business model canvas (siehe Abbildung 2). Diese Leinwand eignet sich hervorragend, um anhand von zentralen Blöcken Optionen für Geschäftsmodelle zu skizzieren.
Workshops zur Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen
creaffective bietet seit kurzem ein spezielles Format eines moderierten Innovationsworkshops an, in dem sich die Teilnehmer speziell mit der Entwicklung von neuen Geschäftsmodellen beschäftigen. Dabei kooperieren wir mit der Innovation Intelligence Gruppe (IIG), die auf die Erforschung von Geschäftsmodellen innovativer Unternehmen spezialisiert ist. Neben dem Zugriff auf eine umfassende Forschungsdatenbank mit Geschäftsmodellen kann IIG bei Bedarf im Vorfeld des Workshops eingebunden werden, um speziell relevante Geschäftsmodelle für die Situation im Workshop zu erforschen.