Der britische Forscher Michael Kirton unterscheidet zwei Arten von Kreativität: adaptive (anpassende) und innovative (radikale) Kreativität.

Die erste zeigt sich in Form von kleinen Änderungen, die das bestehende Konzept weitgehend unverändert lassen und durch kleine Verbesserungen Mehrwert und Neues schaffen. Ein Beispiel ist die stetige Weiterentwicklung von Automobilen. Die zweite Art der Kreativität, ist der radikale Durchbruch, durch den etwas völlig Neues entsteht, wie z.B. die Entwickelung des Internets.


Japan vs. USA

Die adaptive Kreativität haben die Japaner perfektioniert und ihr System des Kaizen, der stetigen Verbesserung in aller Welt bekannt gemacht. Miller, Vehar und Firestien glauben, dass die Amerikaner vor allem nach der zweiten Art der Kreativität streben und die kleinen Veränderungen nicht wirklich als Kreativität betrachten. Nachteil dieser Einstellung ist laut den Autoren, dass gute Ideen, die noch nicht marktreif sind, nicht nachhaltig und ausdauernd genug weiter entwickelt werden. Beispiele für Erfindungen, die ihren Anfang in den USA hatten, dort aber nicht zur Marktreife entwickelt wurden sind das Fax und die Videotechnologie.

Ich frage mich gerade, wo Deutschland bei diesen beiden Polen einzuordnen ist? Ich würde uns eher in Richtung Japan platzieren.

Anderes Ergebnis je nach Kreativitätstechnik
Auch bei den Kreativitätstechniken gibt es Techniken, die der jeweiligen Seite (adaptiv oder innovativ) entsprechen. Strukturierte Techniken versprechen (sicher ist das natürlich nicht) schnellere und einfacher umsetzbare Ergebnisse. Beispiel für so eine Technik ist Brainwriting. Bei intuitiv orientierten Techniken ist die Wahrscheinlichkeit (auch hier, garantieren kann man nichts) höher, dass wirklich neue Ideen entstehen, die allerdings auch ihre Zeit zur Reifung und Entwicklung brauchen. Beispiele für diese Techniken sind Zufallsbilder, Zufallswörter oder spezielle Traumreisen.