In diesem Artikel der Serie zu Kreativitätstechniken stelle ich das Clustern oder Clustering vor.

Clustern ist ein konvergierendes Denkwerkzeug, das dabei hilft, eine größere Anzahl von Optionen zu organisieren, zu kategorisieren und Verbindungen zwischen Optionen aufzuzeigen. Es unterstützt dabei, die Komplexität zu reduzieren und einen besseren Überblick zu behalten.

Einsatz Clustering

Die Cluster-Methode kann in jeder konvergierenden Phase in jedem Schritt eines Kreativprozesses zum Einsatz kommen, nachdem (!) Optionen mit einer Technik wie Teleskop-Methode oder COCD-Box vorausgewählt wurden.

Verortung in den Prozessmodellen

Die Teleskopmethode ist eine konvergierende Kreativitätstechnik. Sie kommt also immer nach einer divergierenden Phase zum Einsatz.

Creative Problem Solving: alle Schritte
Design Thinking: alle Schritte
Systematic Creative Thinking: alle Schritte

weitere Infos zu den Prozessmodellen gibt es im Auftaktartikel zur Serie.

Die aufeinanderfolgenden Schritte des Clusterings

  1. Ähnliche Optionen zusammenbringen
  2. Gemeinsamkeiten benennen

So funktioniert Clustern im Detail

  1. Nachdem Optionen und Ideen vorselektiert und besprochen wurden, bringen Sie ähnliche Optionen zusammen. Ähnlich können Optionen aufgrund inhaltlicher Gemeinsamkeiten sein. Zum Beispiel Ideen, denen ein bestimmtes technisches Prinzip zugrundeliegt oder Ideen, die sich damit beschäftigen, Aufmerksamkeit für Thema XY zu schaffen.
  2. Nun geben Sie jedem Cluster eine Clusterüberschrift, die die Essenz des Clusters beschreibt. Dabei sollten Sie darauf achten, dass die Überschrift aus mehr als nur einem Wort besteht, idealerweise also zumindest ein Verb und ein Nomen enthält. Zum Beispiel: „Kundenbedürfnisse herausfinden“ oder „magnetisches Rotationsprinzip einsetzen“.

Tipps für gelungenes Clustering

  • Ich werde immer wieder gefragt, warum man nicht vor Erstauswahl der Ideen clustert, also bevor man mit einer Methoden wie Teleskopmethode oder COCD-Box eine Erstauswahl trifft? Die Gründe sind folgende: Wenn man vor einer Erstpriorisierung (vor dem ersten Konvergieren) alle generierten Ideen clustert, dann hat dies zwei mehrere Konsequenzen:
    • man muss sämtliche Ideen zusortieren, auch die, die gar nicht relevant sind, die also gar nicht ausgewählt werden. Dies widerspricht der Logik divergierendes und konvergierendes Denken zu trennen.
    • bereits während man clustert werden sich in Gruppen dann Diskussionen entwickeln, in welches Cluster den eine Idee den nun gehöre. Damit beginnt bereits eine Bewertung und Diskussion über die Idee, ohne, dass es ein Verständnis dafür gibt, ob die Idee überhaupt relevant ist. Damit wird sehr viel Rauschen und wenig Signal verarbeitet.
    • meist unterhalten sich am Ende Gruppen dann nur noch über die Cluster und nicht mehr über einzelnen Ideen. Damit wird die Diskussion abstrakter. Es sollte aber genau anders herum sein: Wir wollen nun konkreter werden.
  • Unterscheiden Sie bei der Clusterbildung, ob zwei Optionen lediglich ähnlich sind oder das Gleiche ausdrücken. Besonders in der Auswahlphase nach einer Ideenfindung wird es immer wieder passieren, dass zwei gewählte Ideen das Gleiche ausdrücken oder eine Idee ein Unteraspekt einer anderen Idee ist. Dies sollten Sie dann deutlich machen, indem Sie die Ideen untereinander schreiben bzw. die Post-its untereinander kleben
  • Wenn Ideen lediglich ähnlich sind (also im gleichen Cluster), dann sollten Sie diese nebeneinander schreiben
    Cluster sollten nicht zu groß und zu abstrakt sein. Wenn Sie mehr als 5 – 7 Optionen in einem Cluster haben, dann sollten Sie überlegen, den Cluster noch einmal feiner zu unterteilen
  • Wenn Sie nach der Cluster-Methode mit den gruppierten Inhalten weiterarbeiten, sollten Sie sich trotzdem wieder auf einzelne Optionen beziehen und nicht einen ganzen Cluster behandeln. Ein Cluster ist immer abstrakter als einzelne Punkte und lässt sich daher schwerer bearbeiten als einzelne Ideen. Die Cluster-Methode dient lediglich dazu, eine bessere Übersicht über eine Vielzahl an Optionen zu schaffen

Quellen: creaffective

Alle Kreativitätstechniken werden auch in meinem Bestseller Denkwerkzeuge der Kreativität und Innovation vorgestellt.

Alle Artikel der Serie Kreativitätstechniken sind im Auftakt-Post verlinkt.

über creaffective
Wir von creaffective nutzen Denkwerkzeuge für Kreativität und Innovation in unserer Arbeit mit Kunden, z.B. in einem moderierten Innovationsworkshop oder auch unserem Kreativitätstraining zu Denkgewohnheiten von Innovatoren.

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