Letzte Woche haben wir wieder ein Innovationsprojekt mit unserem Kunden ProSiebenSat.1 Media AG abgeschlossen. In 8 Tagen, verteilt auf drei Blöcke innerhalb eines Monats haben 5 Mitarbeiter des Kunden und 3 Berater von creaffective ein konkretes Konzept für eine strategische Fragestellung des Konzerns erarbeitet.
Im Verlauf des Innovationsprojekts waren wir in zwei unterschiedlichen Locations, wo wir unser Lager für das Innovation Camp (wie das Format beim Kunden intern heißt) aufgeschlagen haben. Die Locations sind immer abhängig vom Projektfortschritt und vom Thema. Für eine Reihe von Nutzerbeobachtungen und Unternehmensbesuchen waren wir in München Zentrum. Für die zweite Phase der Ideenentwicklung und der Ausarbeitung des konkreten Lösungskonzeptes waren wir am Starnberger See, ab vom Schuss. Egal an welchem Ort sich das Projektteam trifft, wichtig ist immer, dass es einen passenden Raum gibt, der als Schaltzentrale für das Projekt fungieren kann.
Abbildung 1 zeigt ein Panoramabild unseres Raumes am vorletzten Tag des Innovationsprojekts.
Dokumentationsfläche und Ideenraum
Für Innovationsworkshops von zwei bis drei Tagen, die wir als Prozessmoderator für Kunden gestalten, suchen wir meist eine externe Örtlichkeit, um den Teilnehmern auch dadurch deutlich zu machen, dass wir anders arbeiten werden, als normalerweise. Außerdem geht es auch darum, Störungen soweit wie möglich zu vermeiden und konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen.
Im Rahmen von unseren Innovationsprojekten, die zeitlich gesehen deutlich länger dauern hat der Projektraum noch weitere wichtige Funktionen: Er fungiert einmal als Schaltzentrale, in die das Projektteam immer wieder zurück kehren kann, um die nächsten Schritte zu besprechen. Zweitens ist es der Ort, wo die meiste Denkarbeit gemeinsam im Team stattfindet. Drittens dient der Raum als Dokumentationsfläche für alle bisher im Verlauf des Innovationsprojektes gesammelten Daten.
Bis zum Kinn im Wasser
Abbildung 2 zeigt schematisch den Prozess während eines Innovationsprojektes. Auf der y-Achse ist die Menge an Daten abgetragen, die das Team verarbeiten muss, die x-Achse stellt den zeitlichen Verlauf dar. In grau darstellt ist außerdem, dass der Prozess keineswegs in einer geraden Linie verläuft sondern Phasen von großer Unklarheit und Mehrdeutigkeit hat, besonders zu Anfang eines Innovationsprojektes. Die in rot dargestellten Zahlen bilden die einzelnen Schritte eines Innovationsprojektes am Beispiel des Design Thinking Prozesses ab.
Gerade während der ersten drei Schritte eines Innovationsprojektes begibt sich das Team bis zum Kinn ins Wasser und hat manchmal das Gefühl gleich in Eindrücken und Informationen zu ersaufen. Dies ist nicht immer angenehm und oft gelangt die Gruppe an einen Punkt, an dem zwar viele Daten vorhanden sind, aber die Lösung immer noch alles andere als klar ist. Wichtig für den weiteren Fortschritt ist es nun, alle Daten gleichzeitig sehen zu können, um dann daraus Sinn ableiten zu können. Deshalb kommt dem Raum nun eine große Bedeutung zu, da er es erlauben muss, alle gesammelten Infos gleichzeitig zu zeigen. Dafür eigenen sich trotz aller fortgeschrittenen technischen Möglichkeiten immer noch am besten große Brownpapers mit Postits. Zwar wird im Verlauf und nach einem Innovationsprojekt alles digitalisiert und aufbereitet, während der Arbeitsphasen ist die gute alte Papierversion mit Post-its jedoch flexibler, auch wenn manche Teammitglieder einen Post-it Koller bekommen.
Abbildungen 3 und 4 zeigen noch weitere Räume, die wir für andere Innovationsprojekte verwendet haben. Die normalen Besprechungsräume in Unternehmen und Tagungshotels erfüllen die nötigen Voraussetzungen oft nicht, da sie nicht ausreichend Fläche bieten alle Ergebnisse gleichzeitig zu sehen.