Das Forbes Magazine hat die 2013er Liste der innovativsten Unternehmen der Welt veröffentlicht. Diese Liste ist interessant und teilweise nicht das, was ich erwartet hätte.
Für mich auffällig ist:

  • Welche Unternehmen sich auf welchen Plätzen befinden.
    So sind die Medienlieblinge Google und besonders Apple ziemlich weit hinten auf dieser Liste.

  • Es sind fünf Unternehmen aus China vertreten und zwar weiter oben, als die meisten deutschen Firmen auf der Liste. Bis auf Baidu sind die meisten der chinesischen Unternehmen hier eher unbekannt.
  • Es sind „nur“ fünf deutsche Unternehmen auf der Liste. Wir sind also laut dieser Liste gleich auf mit China. Die deutschen Firmen, die es auf die Liste geschafft haben, sind für mich auch nicht unbedingt diejenigen, die ich dort sofort vermutet hätte.

Zukunftsbezogene Methodik

Das Ranking erklärt sich auch stark über die verwendete Methodik. Ich muss den Autoren der Studie zustimmen, dass diese Methodik, die zukunftsbezogen ist, deutlich mehr Sinn macht als andere Methodiken, bei welchen man Führungskräfte in Konzernen bittet, innovative Unternehmen zu nennen. Was da dann rauskommt, sind Eindrücke, basierend auf vergangenen Erfolgen eines Unternehmens, meist gefärbt durch die eigene Branchenbrille. Und wenn wir eines wissen, dann, dass Erfolge aus der Vergangenheit kein Garant für Erfolg in der Zukunft ist, besonders in Hinblick auf Innovation.
Die Methodik der Forbes Liste bezieht dabei vor allem Investoren mit ein, die mit Ihrem Geld abstimmen, welchen Unternehmen sie auch in Zukunft Innovationen zutrauen. Interessierten empfehle ich, die Methodikbeschreibung zu lesen.

Was die Liste nicht berücksichtigt

Jede Methode hat ihre Grenzen, diese werden auch in der Forbes Liste schnell sichtbar:

  • Es werden ausschließlich börsennotierte Unternehmen berücksichtigt.
    Viele der deutschen Hidden Champions, die in einer Nische sehr innovativ sind, bleiben per Definition außen vor und werden nie auf dieser Liste erscheinen.

  • Die Firmen müssen mindestens seit 7 Jahren an der Börse notiert sein, d.h. viele neuere Unternehmen, wie z.B. Facebook bleiben außen vor.
  • Es bedarf einer Marktkapitalisierung von 10 Milliarden Dollar.
  • Das zugrunde gelegte Innovationsverständnis ist ein technisches.
    So muss ein bestimmter Prozentsatz in F&E investiert werden, um es auf die Liste zu schaffen. Das bedeutet auch, dass soziale Innovation niemals auf dieser Liste berücksichtigt werden wird, auch wenn diese Art der Innovation aus meiner Sicht eine immer größere Rolle spielen wird und nicht zwingend F&E benötigt. Nur lässt sich soziale Innovation eben nicht mit Investorenentscheidungen und deren Kennzahlen messen.

Interessant sind auch die Forbes-Artikel über die Kulturen der innovativsten Unternehmen, die auch im Buch Innovator’s DNA ausführlich beschrieben wurden.