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Führung ist eine Form von Einfluss in einer Organisation.
Meist wird Führung mit dem Handeln / Wirken von Personen assoziiert.
Aus systemtheoretischer Sicht kann man Führung breiter fassen. Eine Definition mit der wir gerne arbeiten, lautet wie folgt:
Führung ist der Versuch in einer Organisation Einfluss zu nehmen mit dem Ziel die Anpassungsfähigkeit und letztlich die Überlebensfähigkeit der Organisation sicherzustellen.
Dabei kann die Einflussnahme durch formale und informelle Rahmenbedingungen stattfinden, also Strukturen wie Ziele, Strategien formale Berichtslinien und die Kultur (als informelle Komponente) Diese Rahmenbedingungen übernehmen sogar in den meisten Fällen die Führung.
Für Situationen, wo die bestehenden Rahmenbedingungen keine brauchbaren Hinweise (mehr) geben, welches Verhalten sinnvoll ist, findet der Versuch von Führung durch Menschen statt (oder sollte stattfinden). Die soziale Dimension kann man (der besseren Abgrenzung willen) auch Leadership nennen. Führung versucht dann durch Führungsimpulse Entscheidungen herbeizuführen. Wenn dieser Versuch der Einflussnahme akzeptiert wird, wenn es Gefolgschaft gibt, dann ist der Versuch erfolgreich.
Was ist mit den klassischen Führungsaufgaben?
In vielen Organisationen wird Führung als etwas konzeptualisiert, dass von Menschen in Führungsrollen zu erfolgen hat: Den Führungskräften.
Der oben erwähnte Aspekt des Herbeiführen von Entscheidungen ist Teil dieser Aufgaben. Oft werden in Unternehmen weitere Verantwortlichkeiten bei Führungsrollen gesehen, wie z.B.
- Mitarbeiter qualifizieren
- Mitarbeitergespräche führen
- Meetings moderieren
Ob diese Verantwortlichkeiten als Teil der Führungsaufgaben gesehen werden, wird von jeder Organisation für das Unternehmen individuell gesetzt.
Kann eine Führungskraft Coach sein?
Das liest man häufiger: Führungskräfte sollten sich als Coach sehen und ihre Untergebenen coachen.
Geht das? Kann jemand mit formaler Führungsverantwortlichkeit Coach sein?
Eine Führungskraft kann mit einer coachenden Haltung und mit Coachingwerkzeugen arbeiten.
Gleichzeitig haben Menschen in Führungsrollen eine von der Organisation delegierte Ergebnisverantwortung. In diesem Sinne hat ein Mensch in einer Führungsrolle ein starkes Interesse, dieser Verantwortung gerecht zu werden. Ein wirklicher Coach hat diese Ergebnisverantwortung nicht und überlässt die Entscheidung immer dem Coachee. Eine Führungsrolle muss möglicherweise manchmal Einfluss auf die Entscheidung nehmen und kann in diesem Fall einer Coach-Rolle nicht gerecht werden.