In Unternehmen hört man oft den Spruch, dass die Menschen doch bitte „out of the box“ denken sollen. Wirklich? Nein, nicht wirklich. Um es mit den Worten der Serie „big bang theory“ zu sagen: „think outside but pressed very tightly against the box“.

Gründe im Unterbewussten?
Warum genau das so ist, kann die Forschung teilweise erklären. Der Nobelpreisträger Daniel Kahneman beschreibt in seinem Buch „thinking fast and slow“ ein Forschungsprojekt zum Thema Expertenentscheidungen und Intuition.
Er konnte zeigen, dass Menschen, wenn Sie mit Sinnesreizen konfrontiert werden, schnell einen Abgleich mit bestehenden Erfahrungen machen. Wenn es für etwas keine Erfahrung gibt, dann verlagern Menschen oft ihre Aufmerksamkeit auf die Aspekte, die der bestehenden Erfahrung widersprechen. Konsequenz daraus ist, dass Neues oft intuitiv als nicht machbar abgelehnt wird.
Das ist für Menschen, die wirklich originelle Ideen haben, sicherlich frustrierend.
Das Neue weniger neu machen
Es gibt einige Gegenstrategien, die man bewusst nutzen kann, um dem oben beschriebenen Effekt entgegen zu wirken.
Ein interessantes Konzept, das manche Unternehmen nutzen, ist das Schaffen eines Zukunftsgedächtnisses. Dabei geht es darum, einen mentalen Anker, einer Referenz von etwas Neues zu schaffen, bevor es tatsächlich eingeführt oder vorgestellt wird. Dies kann geschehen über fiktionale Geschichten oder Filme. Dadurch haben Menschen bereits eine Erinnerung an das Neue, wenn sie es dann wirklich sehen und sind weniger geneigt es abzulehnen.
Eine andere Strategie, die wir in unserer Arbeit mit Kunden einsetzen, ist es, bewusst nach dem Wert in Neuem zu suchen und nicht der menschlichen Tendenz nachzugeben vor allem auf Probleme zu fokussieren. Das dazu passende-PPCO Vorgehen ist auch in unserem neuen Buch „Denkwerkzeuge der Kreativität und Innovation“ beschrieben. Das entsprechende Kapitel gibt es hier als PDF.