Auf der heutigen Wissen-Seite (Seite 18) der Süddeutschen Zeitung wird auf einen Artikel aus der aktuellen Online-Ausgabe der Proceedings of the National Academy of Science verwiesen. Der dortige Artikel beschreibt eine Studie in der der Einfluss positiver Emotionen auf die Aufmerksamkeit und das Denken beschrieben wird.
So fördert gute Laune Kreativität und das Entstehen neuer Ideen, führt aber auch dazu, dass sich Versuchspersonen leichter ablenken lassen, da gehirninterne Filtersysteme abgesenkt werden. Dies führt allerdings auch dazu, dass Reize einfacher miteinander verknüpft werden können und so leichter kreative Ideen entstehen. Der Artikel der Süddeutschen Zeitung behauptet, dass Leute, die in negativer Stimmung sind, sich leichter auf „alltäglichen Kleinkram“ konzentrieren können, da sie weniger leicht abgelenkt würden.
Prof. Manfred Spitzer (siehe auch das Post zum Vortrag von Manfred Spitzer auf dem Methodenkongress) beschreibt in seinem Buch Lernen, dass positive Emotionen mit einer erhöhten Lernleistung einhergehen, besonders wenn es darum geht, sich neue Dinge zu merken und neue Ideen zu produzieren. Allerdings kann auch Stress zu erhöhter geistiger Leistungsfähigkeit führen, allerdings nur in Bezug auf geistige Routinen, also „alltäglichen Kleinkram“. Diese Aussage deckt sich wiederum mit dem heutigen Artikel aus der Süddeutschen Zeitung. Was unter Stress nicht möglich ist, ist das Entstehen neuer kreativer Ideen.
Dieses Phänomen hat vielleicht jeder schon einmal beobachtet, der neuen Stoff oder eine neue Technik gelernt hat, diese eigentlich auch benutzen konnte, dann aber in einer Stresssituation wieder in die alten Handlungsmuster zurück gefallen. Hier kommen nun wieder die lange verankerten Routinen zum tragen und überschreiben sozusagen die noch nicht tief verankerten Lerninhalte.