Fehler sind ein elementarer (wenn auch ungeliebter) Bestandteil eines jeden Innovations- und Lernprozesses. „Wer keine Fehler macht, muss sich fragen, ob er überhaupt etwas gemacht“ heißt ein schönes Zitat. Keiner macht gerne Fehler, diese sind jedoch nicht immer zu vermeiden. Wenn wir also schon Fehler schon machen, dann sollten wir diese so begehen, dass sie uns nutzen und nicht noch mehr schaden. Fünf Tipps, wie Fehler zu einem Innovationskatalysator anstatt einer Innovationsblockade in Unternehmen werden:

Fehler nicht stigmatisieren

Keiner macht gerne Fehler und die wenigsten sind besonders stolz darauf. Dass Fehler jedoch oft verschwiegen und vertuscht werden und damit noch viel schlimmere Auswirkungen haben liegt auch daran, dass Fehler machen stigmatisiert wird. Dies ist je nach Landes- und Unternehmenskultur unterschiedlich ausgeprägt. Dabei gibt es Situationen in denen wir Fehler als völlig normal erachten. Ein Kind lernt vor allem dadurch zu laufen, dass es vorher oft hinfällt. Niemand würde hier auf die Idee kommen, das Kind als bescheuert zu bezeichnen, nur weil es nicht auf Anhieb laufen kann. Beim Erlernen einer neuen Sportart ist es ähnlich. Warum nicht auch bei der Entwicklung neuer Lösungen?

Fehler möglichst schnell machen

Im Kontext der Innovation heißt das Motto „mache die Fehler möglichst früh und möglichst schnell.“ Dann sind diese nämlich noch nicht mit den hohen Kosten verbunden, die Fehler in einem späteren Stadium verursachen.

Die Möglichkeit Fehler zu machen institutionalisieren

Besonders im Kontext der Innovation heißt Fehler zu machen herauszufinden, wie es nicht funktioniert, um dann herauszufinden, wie es richtig geht. Firmen wie IBM haben dieses Prinzip institutionalisiert. In den sogenannten BizTech Teams testen Mitarbeiter für einige Stunden pro Woche über einen Zeitraum von einem Jahr die Marktakzeptanz und Marktrelevanz von neuen Produktideen.

Es ermöglichen, Ideen früh zu teilen

Dieses Prinzip steht im Zusammenhang mit dem Prinzip Fehler möglichst schnell zu machen. Wenn Menschen in Organisationen Anreize und Möglichkeiten haben Ideen früh zu teilen und zu besprechen, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass Schwachstellen schnell gemeinsam gefunden und verbessert werden können. Deutlich schwieriger wird dies, wenn einzelne nur Unterstützung für eine Idee bekommen (können), wenn diese bereits fertig „ausgearbeitet“ ist und mit Zahlen belegt werden kann. Wenn eine Idee dann akzeptiert wird, dann sind diese Ideen und der Ideengeber oft zum Erfolg verdammt.

Klar zwischen Entwicklungs- und Betriebsprozess unterscheiden

Natürlich gibt es Situationen, in welchen keine Fehler passieren sollten, zum Beispiel im Operationssaal und im Flugzeug. Dabei hilft es zwischen Entwicklungsprozess und „Betriebsprozess“ zu unterscheiden. Während des Betriebs geht es darum, Fehler möglichst zu vermeiden, während des Entwicklungsprozesses, versuchen wir, die Fehler möglichst schnell zu machen. Die Kunst besteht darin, diese beiden Aspekte als getrennt zu sehen und nicht lediglich im Betriebsmodus zu denken und zu handeln.