Am 7.10. fand die Premiere und erster Prototyp unseres neuen Veranstaltungsformats „Innovation im Kontext:“ statt. Für unsere Auftaktveranstaltung haben wir den Kontext „Wohnen“ gewählt.
Das Veranstaltungskonzept leitet sich ab aus dem „Design Driven Innovation“ Ansatz. Die Aufgabe des Designs ist es nach diesem Verständnis „Sinn zu erkennen und zu schaffen“. Es geht also nicht darum, ein bestehendes Produkt hübsch zu machen.

Austausch verschiedener Vertreter eines Kontextes

Für unsere Auftaktveranstaltung haben wir verschiedene Vertreter von Organisationen / Stakeholdern eingeladen, die mit dem Kontext Wohnen in Verbindung stehen.
Anwesend waren:

  • Zwei Vertreter einer Wohngenossenschaft
  • Ein Ökostromanbieter
  • Ein Anbieter von Design Büro und Heimmöbeln
  • Eine Einrichtungsberaterin
  • Eine Innenarchitektin

Gerne hätten wir noch Vertreter eines Weiße Ware Herstellers, eines Netzwerkanbieters, einen Stadtplaner und einen Architekten dabei gehabt. Leider hat es für unseren ersten Termin nicht geklappt.

Ziel des von creaffective moderierten Austausches ist es, durch die unterschiedlichen Erfahrungen, Beobachtungen und Forschungen der unterschiedlichen Kontext-Vertreter neue Einsichten für die Teilnehmer zu generieren und Richtungen für Innovation abzuleiten.

In unserer insgesamt dreistündigen Veranstaltung lief der Austausch deutlich länger als ursprünglich gedacht, die Teilnehmer hatten viel zu berichten.

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Erkenntnisse für den Kontext Wohnen

Alle Beiträge haben wir schriftlich festgehalten und dann die Teilnehmer gebeten, für sie spannende Erkenntnisse auszuwählen.

Einige ausgewählte Punkte waren:

  • Langlebiges Design von Möbeln, hat auch einen ökologischen Aspekt, weil die Leute weniger oft Möbelstücke wechseln.
  • Momentan gibt es einen Trend, Gebäude zu technisieren. Dabei machen sich die Leute wenig Gedanken, was mit der Technik in einigen Jahren passiert, bzw. wie funktionsfähig diese noch ist.
  • Gerade in München gibt es in den letzten Jahren ein steigendes Interesse an Wohngenossenschaften.
  • Die Art, wie Wohngenossenschaften Altbaugebäude erhalten, wird von anderen Marktteilnehmern selten praktiziert, weil es sich zu wenig rechnet.
  • Momentan gibt es einen Trend zum offenen Wohnen (mit wenig Wänden und großen Flächen). Dieser Trend wird vor allem von Architekten getrieben. Diese Form überfordert die Menschen, die dann in die Wohnungen einziehen jedoch oft. Größte Herausforderung ist es, diese Wohnungen gemütlich zu bekommen.
  • Architekten machen sich oft erschreckend wenig Gedanken, wie die Leute in den von Ihnen entwickelten Häusern leben werden / sollen.
  • Das offene Wohnen berücksichtigt kaum, die zentrale Bedeutung von Rückzugsmöglichkeiten für Menschen.
  • Es findet kaum Zusammenarbeit zwischen Architekten und Innenarchitekten statt.
  • Viele Menschen machen sich erst spät Gedanken über das Wohnen im Alter. Es würde bei der Planung einer Wohnung eines Hauses allerdings nur wenig Aufwand bedeuten, diesen Aspekt gleich mit einzubeziehen.
  • Strom ist die Grundlage für unseren heutigen Lebensstandard. Dafür ist er eigentlich zu günstig.
  • Mittags gibt es in Deutschland genug Photovoltaikstrom um ein Drittel der deutschen Stromproduktion abzudecken. Es fehlt allerdings die Möglichkeit diesen Strom auch zu speichern.

Innovationsstoßrichtungen

In einem möglichen Folgetermin in den nächsten Monaten werden wir mögliche Innovationsstoßrichtungen für verschiedene Stakeholder im Kontext wohnen ableiten und einige Ideen entwickeln, wie eine Lösung aussehen könnte.

Alle Teilnehmer haben den Austausch der unterschiedlichen Perspektiven als sehr interessant für das eigene Tun erlebt.

Wir von creaffective freuen uns, Anfang des nächsten Jahres eine weitere Veranstaltung „Innovation im Kontext:“ zu organisieren diesmal für einen anderen Kontext.