Im Rahmen unserer Innovationsworkshops haben wir es öfters mit Kunden zu tun, die an einem Produkt innovieren möchten, das es schon lange am Markt gibt. Teilweise Jahrzehnte in einem Fall schon über 100 Jahre. Die Grundprinzipien haben sich dabei nicht verändert und oft ist auch das Kundenunternehmen der Erfinder des Produktes, d.h. es gibt dann eine 100 Jährige Geschichte zu einem Produkt im Unternehmen. Verständlicherweise sind die Kundenvertreter der Meinung, dass es nichts mehr zu innovieren gäbe, weil man sich ja schließlich die letzten 100 Jahre damit beschäftigt habe und man wirklich alles bedacht habe, was es zu bedenken gäbe.

Zugegebenermaßen sind solche Themen nicht einfach. Es gibt sehr viele bedachte und verworfene Idee und die Unternehmensvertreter haben oft eine sehr enge Brille auf ein Thema, da sie sich schon solange damit beschäftigen. Unsere Aufgabe ist es dann, dem Kunden dabei zu helfen die „gleichen Dinge zu sehen, die sie schon immer gesehen haben, aber anders darüber zu denken“ und damit neue Idee zu bekommen.

Neben den wirklich neuen Ideen zu einem langjährigen Produkt spielt es auch eine große Rolle, Ideen, die Potenzial haben, aber zu früh verworfen wurden, noch einmal zu bedenken und Realität werden zu lassen. Das ist besonders schwer, da wir oft den Satz hören: „Haben wir schon bedacht, funktioniert nicht.“ Oft ist das richtig, oft funktioniert es aber doch, eben nur etwas anders wie bedacht.

Ein schönes Beispiel, wie man ein langjähriges Produkt erneuern kann, sind die kürzlich vorgestellten Essstäbchen der japanischen Firma Nendo. Ein über 4000 Jahre altes Produkt wurde hier neu interpretiert und erfolgreich verändert, so dass es einen Mehrwert für den Nutzer bringt.