Eine Idee zu haben ist eine Sache. Diese Idee erfolgreich auf die Straße zu bringen ist die andere und oft unterschätzte Seite. Die besten Ideen nützen nichts, wenn sie nicht Realität werden. In diesem Artikel möchte ich einige Tipps geben, die Sie dabei unterstützen Ihre Ideen Realität werden zu lassen.

Ideen verbessern wollen

Ideen sind oft nur eine grobe erste Richtung, wie die Lösung eines Problems aussehen könnte. Ideen stellen meist noch nicht die fertige Lösung dar, die dann auch genau so umgesetzt werden kann. Seien Sie sich bewusst, dass sich Ideen noch verändern und schrittweise verbessert werden können. Das bedeutet auch, wenn eine Idee „Probleme“ hat, kann man diese lösen, um aus der Roh-Idee schrittweise eine funktionierende Lösung zu erstellen.

Schnell viele Prototypen bauen, um ein Gespür für die Idee bekommen

In Innovationsworkshops von creaffective geht es oft um Ideen für Produkte und Dienstleistungen. Um diese Ideen greifbar und erlebbar zu machen sowie ein besseres Verständnis für eine Idee zu bekommen, empfiehlt es sich, möglichst schnell sehr einfache „Prototypen“ einer Idee zu erstellen. Dieser Prototyp kann sehr simpel sein und sich innerhalb von wenigen Minuten erstellen lassen. Das Ziel des Prototypen ist es, ein besseres Verständnis für eine Idee zu bekommen und andere in die Diskussion darüber einbinden zu können. Ein Prototyp eignet sich nicht nur für Produkte, sondern auch für Dienstleistungen. Hier kann man Rollenspiele aus Prototyp nutzen, um die Interaktion zwischen den beteiligten Personen nachzuspielen.
Der britische Erfinder James Dyson fertigte über 5000 Prototypen seines Staubsaugers an, bevor dieser wirklich funktionierte. Bei der Entwicklung des elektronischen Organizers Palm Pilot kamen damals über 10.000 Prototypen zum Einsatz, bis das finale Model fertig war.

Nutzer / Empfänger / Stakeholder frühzeitig einbinden und Rückmeldungen sammeln

Viele Unternehmen entwickeln die aus ihrer Sicht perfekte Lösung, bevor diese das erste Mal den Nutzern vorgestellt wird. Manchmal wird die Lösung gleich in den Markt eingeführt, ohne dass Nutzer vorher Rückmeldung geben konnten. Dass kann gut gehen, oft ist die Rückmeldung der Nutzer jedoch sehr hilfreich. Änderungen kosten in diesem Stadium viel Geld und sind mit hohem Aufwand verbunden.
Es empfiehlt sich daher, die Nutzer / Empfänger oder Stakeholder einer neuen Lösung möglichst frühzeitig einzubinden und Rückmeldung zu sammeln. Je früher dies passiert desto einfacher und kostengünstiger können Veränderungen vorgenommen werden.

Umsetzungsteam Freiheit und Zeit geben

Die letzten beiden Tipps beziehen sich auf den Kontext von Unternehmen, die eine Innovationsidee umsetzen möchten. Nach Vijay Godvindarajan und Chris Trimble, den Autoren von „The Other Side of Innovation“ ist der Hauptgrund, warum viele Firmen zwar Ideen haben, aber nur wenige Unternehmen diese erfolgreich umgesetzt bekommen der, dass viele Unternehmen die Umsetzung einer Idee neben dem bereits bestehenden Tagesgeschäft versuchen. Das heißt, das Team, das mit der Umsetzung betreut ist, soll sich neben dem bestehenden Tagesgeschäft zusätzlich um die Umsetzung der Idee kümmern. Das Ergebnis ist, dass die meisten Konzepte an Momentum verlieren und einschlafen oder die Qualität der Umsetzung leidet. Deshalb ist nach den Autoren zentral, das Team, das sich um die Umsetzung einer Idee kümmert aus dem Tagesgeschäft heraus zu nehmen und es auch von den üblichen Regeln des Unternehmens zu befreien. Nur so könne die notwendige Energie entstehen, in kurzer Zeit eine funktionierende Lösung zu bekommen.

Dies gilt nicht für alle Ideen. Es gibt durchaus Neues, das sehr nah am Tagesgeschäft dran ist. Diese Art der Ideen können sehr wohl innerhalb bestehender Strukturen und mit bestehenden Ressourcen umgesetzt werden.

Ressourcen zur Verfügung stellen

Nach den Autoren von „The Other Side of Innovation“ sind große Unternehmen besonders prädestiniert dafür, Ideen mit großer Tragweite und großem Aufwand erfolgreich umzusetzen, da große Unternehmen über das notwendige Kapital und das notwendige Know-How verfügen. Diese Ressourcen gilt es dem Umsetzungsteam einer Idee zur Verfügung zu stellen und es gleichzeitig frei zu stellen. Ohne diese Freiheit nütze auch Kapital und Know-How wenig.