Ein Forscherteam des Hasso Plattner Design Thinking Research Programms bestehend aus Jan Schmiedgen, Eva Köppen, Holger Rhinow und Christoph Meinel hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die den Status Quo von Design Thinking genauer untersucht. Unter dem Titel Parts without a whole beschreiben die Autoren anhand von case studies internationaler Unternehmen wo Design Thinking bereits zum Einsatz kommt, wo es noch Verbesserungsbedarf gibt und wie dieser tendenziell unklare Begriff jeweils mit eigenem Leben gefüllt wird.

Kurz zusammen gefasst hier die aus meiner Sicht relevantesten Erkenntnisse der Studie:

    • Design Thinking wird von Unternehmen jeder Größe erfolgreich eingesetzt. Es ist also nicht nur für die großen, internationalen Firmen von Relevanz.
    • Viele Unternehmen (72,3%) haben eigene Design Thinking- oder Innovationsabteilungen. Experten weisen aber darauf hin, dass Design Thinking aufgrund seiner interdisziplinären Herangehensweise am Besten dann funktioniert, wenn es abteilungs- und teamübergreifend verstanden und eingesetzt wird. Es lohnt sich also, diese Herangehensweise im eigenen Unternehmen breiter auszurollen.
    • 71% der Unternehmen beschreiben einen positiven Einfluss, den diese neue Arbeitsweise auf die Arbeitskultur hat.
    • 69% der Antwortenden sehen eine Effizienzsteigerung durch Design Thinking im Innovationsprozess.
    • Grundsätzlich ist der Beitrag, den Design Thinking zum Erfolg leistet, sehr schwer zu messen. Während vor allem Führungskräfte besonders auf das Ergebnis eines jeden Innovationsprozesses achten, sehen die Experten insbesondere im Design Thinking eher eine Reise, die weitaus mehr positive Veränderung mit sich bringt als lediglich neue Problemlösungen oder Produktkonzepte.

Die Studie kann gegen die Preisgabe einiger persönlicher Daten von der extra eingerichteten Seite http://thisisdesignthinking.net heruntergeladen werden. Auf dieser Plattform wollen die Autoren auch in Zukunft weitere case studies publizieren. Darüber hinaus finden sich dort Interviews: zum Beispiel mit dem SAP-Gründer, Hasso Plattner, der durch sein finanzielles Engagement Design Thinking zum weltweiten Durchbruch verholfen hat. Außerdem kommen Experten zu Wort, die ihre Meinung zu bestimmten Themen äußern. Auch ich hatte das Vergnügen, dort einen kurzen Artikel zum Thema Facilitation zu veröffentlichen.

Welche Erfahrungen mit Design Thinking oder anderen innovativen Herangehensweisen haben Sie in Ihrem Unternehmen gesammelt?