Ende August werde ich als Coach und Facilitator an der ersten internationalen Sommerakademie der Visionautik mitwirken.
Worum geht es da? Es geht darum, Menschen, die eine „Idee, eine vage Ahnung oder ein konkretes Projekt haben“ zu helfen, diese Vision konkret werden zu lassen. Ganz nach meiner Vision möchte ich Menschen dabei unterstützen, ihre Kreativität real und konkret werden zu lassen und ein positives Ergebnis zu produzieren.

In dieser Artikelserie möchte ich in kondensierter Form zeigen, wie ein Prozess aussehen kann, eine Vision zu artikulieren und diese in einen Handlungsplan mit konkreten Schritte zu überführen.

Warum, Was und Wie?
Was bedeuten die drei Begriffe Vision, Mission und strategische Ziele. In der Forschung gibt es auch hier mal wieder unterschiedliche Ansichten. Ich möchte die Begrifflichkeiten von John Maxwell und seinem Buch „The 21 irrefutable laws of leadership“ verwenden.

Eine Vision antwortet auf die Frage des „Warum?“. Sie vermittelt das große Ganze und antwortet auf die Frage, warum ein Mensch oder eine Unternehmen etwas tut. Beispiel: Mit creaffective gebe ich Trainings zu Kreativität und kreativer Problemlösung und moderiere Innovationsworkshops. Warum? Weil ich Kreativität real und konkret für die Geschäftswelt machen möchte. Das ist meine Vision.

Eine Mission antwortet auf die Frage des „Was?“ und fokussiert damit auf den Zweck. Die Mission oder mehrere Missionen leiten sich aus der Vision ab.
Meine Mission mit creaffective ist es, „effektive Prozessmoderation (Facilitation), Trainings und Beratung unter Verwendung von verschiedenen Verfahren der kreativen Problemlösung anzubieten“. Es gäbe auch viele andere Mission, die sich aus meiner Vision ableiten können, die aber nicht meine sind, die vielleicht von anderen Anbietern abgedeckt werden könnten, z.B. „Ich möchte Unternehmen helfen, ihre Ideen in Form von Prototypen zu bauen und durch Beratung beim Bau der Prototypen real werden zu lassen.“

Strategien antworten nach Maxwell auf die Frage des „Wie?“ und geben damit Schritte vor, wie eine Person oder ein Unternehmen sich seiner Mission und Vision annähern kann. Zum Beispiel „Ich werde ein E-Book schreiben, um viele Unternehmen auf die essenzielle Bedeutung von Kreativität und den Zusammenhang mit Innovation aufmerksam zu machen, um damit auch Aufmerksamkeit für meine Dienstleistungen zu schaffen.“

Schritt für Schritt mit Verfahren der kreativen Problemlösung
Verfahren zur kreativen Problemlösung, wie das Creative Problem Solving (CPS) Verfahren, mit dem ich unter anderem arbeite, können Individuen und Unternehmen dabei als Orientierungsmodell helfen, diese Schritte konkret herunterzubrechen und je nach Bedarf, eine Vision, eine Mission und einen strategischen Handlungsplan und Lösungen zur Umsetzung der Strategien zu entwickeln.
Illustration 1 zeigt das CPS Modell und die einzelnen Schritte von CPS, die je nach Bedarf zum Einsatz kommen können.

Eine Vision entwickeln – den Sog in die Zukunft erzeugen
Haben Sie für sich persönlich eine Vision, die Ihnen die Frage des „Warum?“ für ihr berufliches und/oder privates Leben beantwortet?

Wenn Sie als Individuum oder als Unternehmen (z.B. ein Gründungsprojekt) Ihre Vision erst noch finden müssen oder diese verändern, dann gibt es hier eine Reihe von Denkwerkzeugen, die Sie dabei unterstützen können. Hier auf dem Blog kann ich diese zumindest anreißen und vorstellen, erfahrbar machen kann ich Sie nur bedingt.

Ein einfaches Werkzeug, dass für viele Menschen gut funktioniert (zumindest, wenn sie angeleitet werden) ist die „Erdachte Zukunft“.
Wenn Sie eine vage Idee haben, was sie treibt, dann besteht das Vorgehen der Erdachten Zukunft darin, einen Bericht oder Zeitungsartikel zu schreiben, der z.B. fünf Jahre in der Zukunft spielt und einen Tag oder eine Episode beschreibt, wie ihr Leben ist, wenn Sie Ihre Vision erreicht haben.
Es geht darum, sich mental die Zukunft so genau wie möglich und so detailliert wie möglich vorzustellen und möglichst mit allen Sinnen zu erleben und zu spüren. Es ist wie eine Übung im Tagträumen. Es geht nicht darum, dass das Ganze möglichst realistisch sein muss, im Gegenteil, es geht darum, dass Sie Ihre Vision der Zukunft begeistern muss, dass Sie Lust bekommen, es anzupacken. Es geht darum, dass dieses Bild so stark wird, dass ein Sog in die Zukunft erzeugt wird, der Sie motiviert. Aus diesem Artikel kann dann eine Satz herausdestilliert werden, der Ihre Vision ausdrückt wie in meine creaffective Beispiel von oben und möglicherweise auch eine Mission.

Aber das ist doch nicht ein zu eins zu umsetzbar, werden die Kritiker jetzt sagen.
Jep, ist es vielleicht nicht. Darum geht es auch (jetzt) noch nicht.

Ohne Vision keine Richtung
Tim Hurson bringt in seinem schönen Buch „Think Better“ den Vergleich mit dem Boccia Spiel.
Stellen Sie sich die Vision als die kleine Zielkugel im Boccia vor. Es ist beim Boccia unmöglich, dass Ihre Kugel exakt auf der Zielkugel landet. Es geht beim Boccia darum, möglichst nah an die Zielkugel heranzukommen. Aber: Ohne die Zielkugel kein Spiel. Sie wüssten gar nicht, in welche Richtung Sie Ihre Kugeln werfen müssen. Mit der Erdachten Zukunft und Ihrer Vision verhält es sich ähnlich. Sie werden diese vielleicht nicht eins zu eins erreichen, aber ohne Ihre Vision wären Sie orientierungslos. Wie heißt es in Alice im Wunderland sinngemäß. „Wenn du nicht weißt, wohin du willst, dann ist es egal welchen Weg du nimmst.“

In Teil 2 werde ich zeigen, wie dies Vision mit konkreten Kriterien hinterlegt werden kann und wie man daraus einen strategischen Plan ableiten kann.

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